Haus aus Sieblos
Erbaut: um 1820/40
Abgebaut: 1987
Wiedererrichtet: 2008 bis 2013
Die Abwicklung und Finanzierung des Bauprojekts erfolgte in Eigenregie des Förderkreises Freilichtmuseum Hessenpark e.V.
Das an der Waldweide des Freilichtmuseums gelegene Wohnstallhaus aus der Hochrhön war ursprünglich Teil des Hofguts Grösch in Sieblos. Um 1900 zählte es zu den größten Bauernhöfen im Ort. Das Straßendorf Sieblos mit heute rund einhundert Einwohnern liegt westlich von Abtsroda und gehört seit der Gebietsreform 1972 zur Großgemeinde Poppenhausen am Fuß der Wasserkuppe. Das Erbauungsjahr des kleinen Fachwerkhauses ist unbekannt. Historische Quellen lassen vermuten, dass es zwischen 1816 und 1860 errichtet wurde. Beim Abbau vorgefundene Altreparaturen und die später verbauten gründerzeitlichen Galgenfenster lassen die Zeit um 1820/40 als wahrscheinlich erscheinen. Rhöntypisch sind die Verkleidungen der Außenwände mit Buchenholzschindeln und Wettbrettern. Gleichfalls weitverbreitet sind die Dreizonigkeit des Grundrisses und die Verteilung der Räume. An die mittig vorhandene Flur- und Küchenzone, ursprünglich vielleicht mit offener Herdstelle ausgestattet, schließen sich links ein aus Stube und Kammer bestehender Wohnteil und rechts eine Stallzone an. Im Dachgeschoss des eingeschossigen Wohnstallhauses ist eine Kammer eingerichtet. Das kleine Häuschen mit nur rund 50 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche diente den Hofbesitzern bis in die 1920er-Jahre hinein als Altenteilerhaus. Im Museum ist es im Zeitschnitt um 1920 eingerichtet. Da originale Ausstattungsteile fehlten, wurden Einrichtungsgestände aus der Museumssammlung verwendet. Darunter befindet sich neben dem Stubentisch, dem bemalten Schrank und der Aussteuertruhe der Margaretha Münch aus Oberweid von 1870 auch wesentlich älteres Mobiliar, das durchaus in einem Altenteilerhaus wohlhabender Bauern gestanden haben könnte.
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