Gutshaus aus Solms
Erbaut: um 1712
Abgebaut: 1983
Wiedererrichtet: 1992 bis 1998
Das Gutshaus Engelbach war Teil einer sehr großen Hofanlage außerhalb der Gemarkung Solms. Ein erster Nachweis für diesen Hof stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts. Am ehemaligen Standort waren noch ältere Kellergewölbe vorhanden, die nicht erhalten werden konnten. 1631 wurde der Besitz des Hersfelder Stiftes an den damaligen Eigentümer Heinrich Andreas als erbliches Familiengut übertragen. Nach dieser Zeit wurde der Hof sehr stark umgebaut, da im Dreißigjährigen Krieg auch die Engelbach verwüstet wurde.
1849 wurde das Hofgut von dem kur-hessischen Finanzminister Friedrich Scheffer erworben, der umfangreiche Veränderungen an Hof und Außenanlage durchführen ließ. 1979 wurde das Gut an die Deutsche Bahn verkauft, die es 1983 abtragen und in das Freilichtmuseum transportieren ließ, um den Baugrund für die Hochgeschwindigkeitsstrecke Würzburg-Kassel zu verwenden. Das Gutshaus wurde bislang nur im Außenbau fertiggestellt. Nach dem Innenausbau soll es im Zeitschnitt um 1900 historisch eingerichtet werden. Der Küchenanbau zum Gutshaus war zum Zeitpunkt des Abbaus bereits abgebrochen. Er wurde nach historischen Fotografien rekonstruiert. Eine Wiederherstellung des Verwalterhäuschens, das direkt an den Küchenanbau anschloss, war nicht mehr möglich. Das Freilichtmuseum sammelt seit Jahren originale Gegenstände aus dem Haus sowie aus der weit verzweigten Familie Scheffer, um das Gebäude in einigen Jahren originalgetreu einrichten zu können.