Hammerwerk aus Battenberg (Eder)
Rekonstruktion
Erbaut: 1773
Stillgelegt: 1958
Rekonstruiert: 1980/81
Hammerwerke sind einfache Arbeitsmaschinen, die zum Schmieden verwendet wurden. Sie entstanden schon im 14. Jahrhundert als Ersatz für die in Erzfundstellen betriebenen Waldschmieden. Mit ihnen wurde die Qualität der Eisenverarbeitung erheblich gesteigert. Notwendige technische Voraussetzung für den Betrieb ist ein Wasserrad zur Nutzbarmachung der Wasserkraft sowie eine Nockenwelle zur Umwandlung der Drehbewegung in eine Auf- und Abbewegung des Hammerkopfes (Bär). Die zu bearbeitenden Werkstücke werden zuvor im Schmiedefeuer erhitzt.
Das Hammerwerk im Freilichtmuseum besteht in Teilen aus dem 1958 in Battenberg an der Eder stillgelegten Auhammer. Seine erste urkundliche Erwähnung 1773 beginnt mit den Worten: Von Gottes Gnaden Wir Ludwig Landgraf zu Hessen beurkunden hiermit, dass wir […] die gnädige Erlaubnis erteilt haben, in unserem Amt Battenberg an der Eder […] auf der sogenannten Aue einen Eisen-, Stab- und Zainhammer anzulegen. 1873 erwarb das westfälische Eisenwerk Hasenclever & Sohn das Hammerwerk.
Das Freilichtmuseum zeigt das nach zeitgenössischen Bildvorlagen errichtete Betriebsgebäude in seiner Erscheinung vor 1873. Der Auhammer ist mit einem oberschlächtigen Wasserrad, bei dem das Wasser von oben zufließt, einem Wellbaum mit Schwanzhammer, Amboss, Esse und Blasebalg ausgestattet. Der Wasserantrieb des Hammerwerks wird durch einen kleinen Motor unterstützt. Dies war bei unzureichender Wasserzufuhr auch in früheren Zeiten schon üblich.