Haus aus Grebenau
Erbaut: um 1616
Abgebaut: 1975
Wiedererrichtet: 1977
Das zweigeschossige Gebäude war am alten Standort Teil einer vierseitigen Mühlenhofanlage, die auch als Blummühle bekannt war. Das Wohnhaus des Anwesens, Blummöllersch Haus genannt, diente vor 1800 als Sitz der landgräflichen Oberförster. Das Fachwerk des repräsentativen Hauses stellt eine Mischung zwischen Ständer- und Stockwerkbau dar, die im nördlichen Vogelsberg häufiger vorkommt. An den Schauseiten kragt das Obergeschoss in Wandstärke vor, die Rähmhölzer und die Schwellen des Obergeschosses sind profiliert. Die Füllhölzer der Giebelseite sind als gedrehtes Tauband geschnitzt, in den Winkelhölzern der Bundpfosten und Streben sind geschmückte Herzen zu sehen. Gezeigt wird der Fachwerkbau in seinem äußeren Zustand um 1750.
Nach umfassenden Sanierungsarbeiten ist das Gebäude seit August 2018 wieder zugänglich. Als neues Textilhandwerkshaus vereint es die Handwerksvorführungen Weben, Flachs- und Wollverarbeitung unter einem Dach. Eine neue Dauerausstellung thematisiert zudem die Bedeutung von Textilien für den Alltag, die Arbeit, Geschichte und Wirtschaft im ländlichen Hessen.