Lehmsteinherstellung
Die Außenanlage der Feldsteinbrennerei im Freilichtmuseum besteht aus einer Mischvorrichtung, aus Trockenhallen und aus einem Feldbrandofen. Die Mischvorrichtung ist ein in den Boden eingelassener Eisenbottich mit einem senkrechten Stab in der Mitte. Dieser setzt mithilfe eines Göpels Schaufeln in Bewegung. Der damit durchgearbeitete Lehm wurde mit Loren auf den Schienen der Feldbahn zu den Trockenhallen gebracht. Diese langen Hallen dienten zur Lufttrocknung der handgestrichenen, feuchten Mauersteine. Zum Formen der Steine benutzte man offene Formen aus Holz, Gusseisen oder Bandeisen. Ein geschickter Handformer hat um 1900 in 10 Stunden etwa 3.000 Normalziegel gestrichen, im Akkord auch mehr. Die luftgetrockneten Ziegelsteine wurden anschließend im Brennofen gebrannt. War kein stationärer Ofen vorhanden, konnte der Vorgang im Feldbrand durchgeführt werden. Dazu schichtete man die Steine auf einer ebenen Fläche. Mit Luft- und Kohlekanälen versehen und außen mit Lehm verstrichen, wurde der Meiler angezündet und tagelang in Brand gehalten. Derartige Feldbrandmeiler wurden oft in der Nähe der Baustelle errichtet, um Transportkosten einzusparen.