Steinmetzarbeiten
Wo immer Steinblöcke und -quader bearbeitet und künstlerisch gestaltet wurden, traf man auf den Steinmetz oder Steinhauer. Der Steinhauer stellte auch das Baumaterial her, das der Maurer beim Hausbau benötigte. Insbesondere auf dem Land gab es Überschneidungen zwischen der Arbeit des Steinhauers und des Steinmetzen. Die Arbeit umfasste das Herauslösen der Steine im Steinbruch, das Brechen der Rohblöcke auf die gewünschte Größe mit Hilfe von Keilen, den Transport der Steine und schließlich deren Bearbeitung.
Zu den Arbeitsgeräten gehören Beile, Hammer, Schlägel, Meisel und Breiteisen. Winkel, Messlatte, Reißnagel und Stechzirkel dienen der Vermessung von Quadern und Werkstücken. Die Produkte des ländlichen Steinmetzen und Steinhauers umfassten alle Arbeiten aus Naturstein. Beim Hausbau waren dies Quadersteine, Gewände, Stürze, Platten, Ofensteine, Radabweiser, Tröge, Spülsteine und Zaunpfosten. Weitere Produkte waren Ackerwalzen, Schleifsteine, Mühlsteine, Grenz- und Wegesteine, Bildstöcke, Grabsteine, Ruhebänke und Sühnekreuze. Die Steinmetze versahen ihre Arbeiten mit eigenen Steinmetzzeichen als Nachweis ihrer individuellen Leistung.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts ersetzten neue Baumaterialien wie beispielsweise Beton zunehmend die arbeitsintensive und teure Natursteinbauweise. Heute arbeiten Steinmetze überwiegend im Bereich der Restaurierung von Bauteilen und älteren Gebäuden.