Baugruppe Mittelhessen
Diese Baugruppe repräsentiert eine Region, die von naturräumlichen Gegensätzen bestimmt wird. Der hessische Teil des Westerwaldes, die Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges (Hinterland und Dillgebiet) sowie die nordwestlichen Ausläufer des Vogelsberges haben Mittelgebirgscharakter. Kurze Vegetationsperioden, ein raues Klima (und damit eine relativ junge Besiedlung) verbunden mit einer Lage abseits der alten, bedeutenden Verkehrs- und Transportwege lassen diese Gegenden als Ungunsträume erscheinen. Das Gießener Becken, die Tallandschaften der Lahn um Marburg mit dem Ebsdorfer Grund, das Limburger Becken mit dem sich anschließenden Goldenen Grund sind mit ihrem milden Klima, den fruchtbaren Böden und der Anbindung an alte Handelswege naturräumliche Gunsträume und seit der Vorzeit besiedelt. Diese Gegensätze spiegeln sich unter anderem in unterschiedlichen Haus- und Hofformen und in typischen Siedlungsstrukturen wider. Sie formten auch die traditionellen Handwerke sowie die unterschiedlich ausgeprägten Bräuche mit.
In der Baugruppe Mittelhessen werden diese Siedlungsstrukturen in Form eines unregelmäßigen Reihendorfes im Übergang zu einem kleinen Haufendorf dargestellt. Diese Situation ist durch zahlreiche Beispiele im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum und der damit verbundenen Ausweitung der Dorfanlagen belegbar. Neben den typischen Haus- und Hofformen werden in dieser Baugruppe als prägende Gewerbe die Holzkohlegewinnung und die Eisenverarbeitung im weitesten Sinne beispielhaft gezeigt. Die Baugruppe ist weitgehend fertiggestellt.