Gärtnerei aus Rechtenbach
Erbaut: 1957/1958
Abgebaut: 2017
Wiedererrichtet: 2017 bis 2018
Seit ihrer Gründung in den 1950er-Jahren hat die Gärtnerei Weidmann unzählige Pflanzenfreunde beglückt, bis sie in den 1990er-Jahren geschlossen werden musste. Das Gewächshaus und einige Frühbeetkästen wurden im Sommer 2017 in Rechtenbach abgebaut und ins Freilichtmuseum transportiert, um sie hier neu zu errichten.
Die Nutzung der historischen Gärtnerei im Freilichtmuseum bietet die Möglichkeit altes Gärtnerwissen und praktische Fähigkeiten zu erhalten und weiterzugeben. Zukünftig werden im Gebäude grüne Projekte für Schulklassen angeboten und alte Kulturpflanzen kultiviert, vermehrt und dadurch für kommende Generationen erhalten. Zier- und Nutzpflanzen werden hier für die historischen Gärten und Beete des Museums aus alten Sorten selbst herangezogen. Auch ganz spezielle Arten, wie die Färberpflanzen, werden in Schaubeeten zu sehen sein. Die Saatgewinnung aus eigenen Samenträgern in der Gärtnerei untermauert die Archefunktion des Museums im Bereich der Nutzpflanzen. Anhand der Kompostmieten, die zur Herstellung eigener Pflanz-Erden dienen, können viele biologische Vorgänge erklärt werden. Diese Aufgaben-Vielfalt macht eine historische Gärtnerei für das Freilichtmuseum zu einem zukunftsweisenden Projekt. Besucher können den Hessenpark-Mitarbeitern im Gewächshaus über die Schulter schauen und sich über die vielfältigen gärtnerischen Fähigkeiten informieren.
Seit Sommer 2019 wird in einem der beiden Glashäuser eine neue Dauerausstellung gezeigt. Diese thematisiert die Bedeutung von Gärtnereien für die dörfliche Alltagskultur und den sozialen Wandel, der innerhalb weniger Jahrzehnte zum Aufblühen und Niedergang solcher Betriebe führte.