Haus aus Fellingshausen
Erbaut: 1786
Abgebaut: 1984
Wiedererrichtet: 1985
Das kleinbäuerliche Wohnhaus ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit kleinem Hausgarten. Zu dem Haus gehörten zwei Nebengebäude. Bis etwa 1800 war der Ort durch klein- und mittelständische Höfe geprägt. Im 19. Jahrhundert entwickelte er sich durch die Erschließung regionaler Roteisenerzlager und die Ansiedlung von Zigarrenfabriken zu einer industriell geprägten Arbeitergemeinde mit einem großen Anteil an Nebenerwerbslandwirtschaft. Die Großeltern des letzten Besitzers renovierten nach ihren Bedürfnissen das Gebäude 1922 auf den heute im Museum gezeigten Stand. Ludwig Leib war Bergmann, seine Gattin Karoline arbeitete wie viele Frauen des Ortes in einer der Zigarrenfabriken. Das Gebäude und seine Einrichtung dokumentieren den Einzug bürgerlicher Wohnkultur auf dem Land. Die Innenwände erhielten einen farbigen Anstrich, die Außenwände des Erdgeschosses wurden teilweise durch verputzte Backsteinwände ersetzt. Die erst auf den zweiten Blick als schlicht zu erkennenden Möbel aus geschickt bemaltem Weichholz ahmen optisch die hochwertigeren Eichenmöbel des Bürgertums nach. Ein Teil der Einrichtungsgegenstände sind Originalobjekte aus dem Haus, die mit dem Gebäude ins Museum übernommen wurden – ein Glücksfall für jedes Freilichtmuseum. 1948 wohnte die achtköpfige Familie Leib mit drei Generationen im Haus. Als der letzte Besitzer auf seinem Grundstück Anfang der 1980er-Jahre neu baute, übereignete er das mittlerweile leerstehende Gebäude dem Freilichtmuseum.
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