Haus Heck aus Friedensdorf
Erbaut: 1789
Abgebaut: 1979
Wiedererrichtet: 1985 bis 1987
Das ehemalige Wohnstallhaus mit zwei Stockwerken war am alten Standort Teil einer dreiseitigen Hofanlage. Im Erdgeschoss rechts befand sich ursprünglich der Stall des Hauses, unter dem linken Teil, der Stube, lag der Vorratskeller. Auf der Hofseite wurden drei Fensterbrüstungen im oberen Stock mit zwei Andreaskreuzen und einer Raute geschmückt. Typisch für das Hinterland, das nordwestlich von Marburg liegt, sind die in Kratzputz ausgeführten Gefache der Eingangsseite und des Straßengiebels im oberen Stockwerk. Die originalen Gefache wurden mit stilisierten Blumen sowie Vier- und Achtsternen und einem Sonnenrad verziert.
Der Erbauer Johann Ludwig Heck, der nebenbei eine kleine Landwirtschaft betrieb, richtete im ehemaligen Stallteil des Hauses seine Schreinerei ein, die bis um 1860 erhalten blieb. Sein Sohn Johannes Heck übernahm den Betrieb und wurde später als versierter Möbelschreiner sehr bekannt. Handwerklich und künstlerisch wertvolle Stücke aus seiner Werkstatt werden im Museum für Kulturgeschichte im Marburger Landgrafenschloss aufbewahrt.
Nach aufwendiger Sanierung wurde das Haus im November 2021 wieder eröffnet. Zu sehen ist dort nun die Dauerausstellung „Bei Hecks zu Hause“, die den Alltag einer Schreinerfamilie um das Jahr 1840 beleuchtet.