Leiterhaus aus Mudersbach
Erbaut: 1822
Abgebaut: 1985
Wiedererrichtet: 1987
Bereits im Jahr 1703 befahl eine Verbesserte Feuer- und Brandordnung der Grafschaft Solms-Braunfels den sofortigen Bau eines Leiterhauses in jedem Dorf. Aufgrund solcher obrigkeitlicher Brandordnungen zählten diese langen und schmalen Kleingebäude um 1850 Jahrhundert zu den üblichen dörflichen Gemeinschaftsbauten. Sie waren Teil des ländlichen Feuerlöschwesens in den ehemaligen Territorien von Nassau, Solms, Hessen-Kassel, Kurmainz sowie in Teilen von Hessen-Darmstadt und dienten der Aufbewahrung von Kleingerätschaften. Als bis zum Ende der 1920er-Jahre viele Freiwillige Feuerwehrvereine gegründet und mit moderner Technik zur Brandbekämpfung ausgestattet wurden, brauchte man die Leiterhäuser nicht mehr. In der Regel wurden sie abgerissen.
Das niedrige Fachwerkgebäude hatte ursprünglich auf der linken Giebelseite einen kleinen abgetrennten Geräteraum. Die Inschrift auf der rechten Traufseite lautet: Diß Leitern haùs ist erbaùt worten von desen Baù herrn Schùltheis Brück ùnd Vorsteher Johann Georg Kücker und Johann Georg Schaùb in Mùdersbach ist aùfgeschlagen den 14 ten Jùny 1822. Werd Meister Lùdwig Schäffer von hier x Gott allein die Ehr x ùnd den Menschen den sie gebiert.
1951 musste das Leiterhaus in Mudersbach einem Neubau weichen und wurde nach Kröffelbach versetzt. Dort diente es als Hühnerstall. Im Freilichtmuseum wurde es ohne Geräteraum und in einer vermuteten Gebäudehöhe ohne eindeutigen Befund wieder aufgebaut. Es beherbergt Feuerlöschgeräte, die im 19. Jahrhundert in vielen Dörfern des Westerwaldes benutzt wurden.