Nebengebäude aus Frankenbach
Erbaut: 1848
Abgebaut: 1976
Wiedererrichtet: 1977/78
Das kleine Nachtwächterhaus gehört zu den Unterkünften, welche eine vorindustrielle Gemeinde ihren Bediensteten zur Verfügung stellte. In kleineren Gemeinden auf dem Land lagen die beiden Ämter des Hirten und des Nachtwächters häufig in einer Hand. Das Freilichtmuseum Hessenpark zeigt den schmucklosen Zweckbau stellvertretend für die Behausungen der armen Dorfbevölkerung zwischen 1850 und 1900.
Im Erdgeschoss befindet sich ein Kleinviehstall, im Obergeschoss liegt die Wohnung, in die der Nachtwächter über eine innen gelegene Leiter gelangte. Mittlerweile führt eine im Museum angefügte äußere Leitertreppe zu ihr hinauf. Unter dem Dach war ein Taubenschlag untergebracht. Am alten Standort war das kleine zweigeschossige Fachwerkgebäude Teil einer dreiseitigen Hofanlage und diente zeitweise als Wohnung für den örtlichen Polizeidiener. Die Lage am Rand der Baugruppe entspricht der früheren sozialen Stellung seiner Bewohner, die als Hinter- oder Beisassen (Beiwohner, Schutzbeauftragte) meist kein volles Bürgerrecht besaßen und in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zur Obrigkeit lebten.