Nebengebäude aus Breitenbach
Erbaut: um 1723
Abgebaut: 2004
Wiedererrichtet: 2004 bis 2013
Das mehrfach umgebaute Nebengebäude verfügt über einen Fachwerk-Kniestock aus teils schon zweitverwendetem Bauholz und dürfte ursprünglich als Viehstall genutzt worden sein. Stark versetzt schließt sich ein kleineres Stallgebäude an. Etwa um 1890 wurde das Erdgeschoss mit Schlacke-Kalksandsteinen unterfangen. Sie wurden von einem Buderus-Werk in Burgsolms unter Verwendung von Hochofen-Abfällen produziert. Rot gebrannte Ziegelsteine dienten als dekorative Elemente. Der giebelseitige Rücksprung der Erdgeschosswand zur Straße hin ist Folge einer Auflage der Baubehörde, weil vorher der behördlich vorgeschriebene Abstand zur Straße nicht eingehalten wurde. Um 1905 ließ Schmiedemeister Hans Jacob Staden die Schmiede aus dem Wohnteil im Erdgeschoss des Haupthauses in das Nebengebäude verlegen. In der Folgezeit wurde ein Aborthäuschen angebaut. Der Stallteil neben dem Pferdestall erhielt eine zweiflügelige Tür und diente in den 1920er-Jahren als Garage für das Auto des Dorflehrers. Spätestens ab der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche mit der Viehhaltung und dem Schmiedehandwerk verbundene Gebäudenutzungen aufgeben. Nur das Pferd der letzten Hausbesitzerin Anna Schiller stand noch bis in die 1960er-Jahre hinein im Pferdestall.
Im Freilichtmuseum wird die ehemalige Garage für eine kleine Dauerausstellung mit dem Thema „Flickwerk. Selbermachen zwischen Not und Sparsamkeit“ genutzt.