Stall aus Oberkalbach
Erbaut: 19. Jahrhundert
Abgebaut: 1993
Wiedererrichtet: 2005
Wegen ihres penetranten Geruchs hat man für Schweine im Gegensatz zu Großvieh sehr häufig separat stehende Ställe errichtet. In der Rhön spielt die Schweinezucht teils in älterer Zeit eine bedeutende Rolle. Entsprechend groß und aufwändig ausgeführt konnten dann die Ställe sein. Vielleicht sind die in der Rhön häufig anzutreffenden massiven Bauteile an Schweineställen auch eine Auswirkung fürstabtlicher Bauverordnungen. Die Form des Schweinestalls aus Oberkalbach ist ungewöhnlich. Vor den Schweineboxen verläuft ein Laubengang. Das Dach wird von vier gedrechselten Säulen getragen, die von der um 1850 abgebauten Dorfkirche stammen sollen. Die rückwärtigen Mauerdurchbrüche zur Waldweide hin sind der Funktion des Stalls im Freilichtmuseumsgelände geschuldet.
Der Wiederaufbau des Schweinestalls ist vom Förderkreis des Freilichtmuseums finanziert worden. Seit Juni 2016 ist dort die Dauerausstellung „SchweineWelten. Stallgeschichten rund um Mensch und Borstentier“ zu sehen.