Haus aus Anspach
Erbaut: um 1800
Abgebaut: 1995
Wiedererrichtet: 2002
Das zweistöckige Fachwerkwohnhaus mit repräsentativer, doppelläufiger gerader Außentreppe entstand um 1800. Eine Jahrringanalyse ergab, dass dafür Eichenholz und zwei Zimmertüren eines barocken Vorgängerbaus wiederverwendet wurden. Der Neubau war von Beginn an mit Kalkputz versehen. Das Auftragen einer zusätzlichen, zweilagigen Schicht Kalkputz erfolgte 1892. Dieser nass in nass angeworfenen Oberschicht wurden Tonkügelchen als Kieselersatz beigemischt. Ebenfalls um 1892 und im Jahr 1953 fanden großzügige Hausumbauten statt. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes im Freilichtmuseum orientiert sich am Zeitschnitt um 1900. Dem entspricht auch die Wiederherstellung der Farbigkeit der Innenausbauten wie Fenster, Treppe und Türen sowie die Schablonenmalerei im Erdgeschoss und die Wandgestaltung der Wohnräume mit Tapeten im Obergeschoss nach historischem Befund. In der ehemaligen Küche wurden originale Mettlacher Fliesen und Sandsteinplatten verlegt, die am alten Standort um 1900 bereits dort lagen. Eine Besonderheit sind die vergleichsweise großen Raumhöhen von teilweise über 2 Metern. Bei den damaligen Wohnhäusern im Dorf lag sie dagegen bei geringen 1,80 Metern.
Ab dem 1. Oktober 2023 ist im Haus aus Anspach, auch „Haus Jäger“ genannt, die Ausstellung „Wandern? Taunus!“ mit Informationen zum Wandern, dem Taunus als Tourismusziel und dem 1868 gegründeten Taunusklub e. V. zu sehen. Auch der Geschichte des Wohnhauses, das 1995 ab- und 2002 im Freilichtmuseum wieder aufgebaut wurde, sind zwei Räume gewidmet.