Walderlebnispfad
In unserem heutigen Bewusstsein steht der Wald für artenreichen Lebensraum, vielfältige Erholungsmöglichkeiten und den Rohstoff Holz. Mit dem Hartig-Walderlebnispfad bietet sich im Freilichtmuseum die Chance, die Wechselbeziehungen zwischen Wald und Mensch in anschaulichen Beispielen aufzuzeigen. Der Pfad besteht aus einem Rundweg von etwa zwei Kilometern Lauflänge, der auf zwölf Texttafeln verschiedene Themen behandelt.
Auf dem Hartig-Walderlebnispfad dargestellt sind alte Bewirtschaftungs- und Nutzungsformen des Waldes in Hessen. Ebenso werden die Prinzipien der modernen Forstwirtschaft und der Begriff „Nachhaltigkeit“ erklärt. Die historischen Waldnutzungen und Bewirtschaftungsformen werden aber nicht nur vorgestellt, sondern – wo es möglich ist – auch erlebbar gemacht. Dazu gibt es eine Reihe von Mitmachelementen, wie zum Beispiel einen Fühlkasten, eine Riechorgel oder ein Xylophon, die zum Ausprobieren einladen. Kinder aber auch Erwachsene lernen so auf spielerische Art und Weise die verschiedenen Baum- und Holzarten sowie ihre Verwendungen kennen, ebenso wie die Tiere unserer einheimischen Wälder. Zudem erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die frühere, mühevolle Waldarbeit und in die heutige.
Denksteine, sogenannte „Steine des Anstoßes“, regen zum Nachdenken über den Holz- und Energieverbrauch an. Der Hartig-Walderlebnispfad berührt somit nicht nur historische Dimensionen, sondern spricht die Menschen mit aktuellen Themen an, um über Lösungen für die Zukunft nachzudenken.
Seit Juli ergänzt der neue „Pfad der Sinne“ den Hartig-Walderlebnispfad. Museumsbesucher können hier die Natur direkt erleben. Der Pfad richtet sich speziell an den Tastsinn der Füße, die unsere Bewegung steuern und die Empfindung von Wärme, Kälte, Schmerz und Druck ermöglichen. Die 13 Felder bestehen aus verschiedenen Untergründen wie Moos, Waldboden, Sand, Zapfen, Kieselsteine oder Rinde. Diese sollen den Besuchern die Vielfalt der menschlichen Wahrnehmung näher bringen, den Tastsinn der Füße anregen sowie das Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn verbessern. Die Idee eines solchen „Fußerfahrungsfeldes“ geht auf den Reformpädagogen Hugo Kükelhaus zurück. Als Wegbereiter der Erlebnispädagogik entwickelte er das „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ mit verschiedenen Experimentier- und Spielstationen.