Die Leinegans
Nach einigen gänselosen Jahren hat ein stattliches Zuchtpaar der extrem gefährdeten Leinegänse ein Zuhause im Hessenpark gefunden. Caspar und Helene sind im Herbst 2013 auf der Zuchtschau der Leinegänse in Hannover „verpaart“ worden. Die Hochzeitsreise trat das neue Paar direkt nach der Zuchtschau an und führte sie in das hessische Freilichtmuseum. Trotz dieser unromantischen Zeremonie waren die beiden vom ersten Tag an ein Herz und eine Seele. Das wird vermutlich auch so bleiben, denn die Scheidungsrate liegt bei Gänsen nahe Null. Dass es die Rasse überhaupt noch gibt, ist dem Engagement weniger Gänsefreunde zu verdanken, die seit 1994 aus ganzen sechs verbliebenen Leinegänsen mit viel züchterischem Ehrgeiz eine Herdbuchzucht aufgebaut haben. Nur Gänse, die vom Zuchtverband beringt wurden, dürfen sich Leinegans nennen.
Benannt ist die Leinegans nach ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet um den Flusslauf Leine, von wo sie sich bis nach Nordhessen ausbreitete. Sie zeichnet sich durch ihre Widerstandsfähigkeit aus. Wenn es nötig ist, kann diese Rasse weite Strecken zu Fuß zurücklegen, um an gute Weideflächen zu gelangen. Mit dem Grasangebot auf der Gänseweide am Stall scheinen Caspar und Helene aber sehr zufrieden zu sein, denn obwohl sie flugfähig sind, verlassen sie ihre Weidefläche sehr selten.