Pressemitteilung
Jahresrückblick auf die Museumssaison 2024
Neu-Anspach, 9. Januar 2025. Spannende Ausstellungen rund um den Museumsgeburtstag, gut besuchte Großveranstaltungen, neue Veranstaltungsformate wie „50 Jahre, 50 Kuchen“ oder „Petticoats und Pomade“, die Namensergänzung „Museum für Alltagskultur des Landes Hessen“ und weit über 200.000 Besuchende – das Freilichtmuseum Hessenpark kann auf eine erfolgreiche Jubiläumssaison 2024 zurückblicken. Mit den Gästezahlen ist Museumsleiter Jens Scheller sehr zufrieden: 2024 fanden 221.293 Menschen ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Im Vergleich zu 2023 mit 223.923 Besuchenden ist ein leichter Rückgang 1,2 % zu verzeichnen. „Das ist ganz einfach erklärt“, sagt Scheller: Im Vorjahr hatten wir zwei Adventsmärkte, diesmal war es nur einer.“ Rechnet man die 30.703 reinen Marktplatzgäste hinzu, haben im vergangenen Jahr 251.996 Personen den Weg ins Freilichtmuseum gefunden. Damit gehört der Hessenpark wie schon seit Jahren zu den Publikumsmagneten der Region.
Den Einstieg ins Jubiläumsjahr 2024 hatte Scheller mit seiner großen Führung zum Saisonstart selbst übernommen. Kurz darauf folgte die Eröffnung der Sonderausstellung „ABBA, Fußball, Energiekrise“, die zurück ins Gründungsjahr des Freilichtmuseums 1974 schaute. Welche Themen waren damals, welche sind heute noch von gesellschaftlicher Relevanz? Antworten auf diese Fragen haben 32.045 Interessierte in der Stallscheune aus Asterode gefunden. Ab April zeigte die Ausstellung „Gesichter aus Hessen. Wir werden 50!“ passend zum Jubiläum Porträtfotografien von Menschen aus Hessen, die 2024 ebenfalls ihren 50. Geburtstag feierten. Unter Leitung der renommierten Künstlerin Sandra Mann haben Studierende der European School of Design die „Geburtstagskinder“ im Freilichtmuseum fotografiert. Das Ergebnis sind ausdrucksstarke Bilder, die Vergangenheit und Gegenwart der einzelnen Charaktere widerspiegeln. Kurztexte über die Porträtierten komplettieren die Präsentation. Das Ausstellungsprojekt ist noch bis Dezember 2025 in der Scheune aus Emstal-Sand zu sehen. Es entstand in Kooperation des Freilichtmuseums Hessenpark mit der European School of Design und dem Haus am Dom Frankfurt.
Nach einem gelungenen Saisonauftakt mit der Samen- und Pflanzentauschbörse, dem Ostermarkt und dem Ferienprogramm wurde im Mai das Fachwerk-Musterhaus für Energieeffizienz & zeitgemäßes Wohnen offiziell eröffnet. Das nun vollständig eingerichtete Gebäude dient als Beispiel für fachgerechte Sanierungen und energetische Ertüchtigungen und vermittelt Kenntnisse über Baumaterialien, Qualitäten, Pflegebedürfnisse und Stoffkreisläufe. Interessierte finden hier Infotafeln, ein Fachwerk-Wiki sowie zahlreiche offene Bauteile in den Innenräumen und an einer Fassade. Im umliegenden Garten werden weitere Bauteile präsentiert, die von historischen Wandaufbauten bis hin zu modernen Solarpanels oder Wärmepumpen reichen. Im Sommer folgte die Eröffnung des Infopavillons Ackerbau, der aufwendig renoviert und neu ausgestattet wurde. Eine kleine Ausstellung vermittelt hier nun anschaulich das Thema Dreifelderwirtschaft, greift historische Ackerbausysteme auf und thematisiert Ackerfrüchte und deren Verarbeitung.
Der 50. Hessenparkgeburtstag wurde im Juni mit einer großen Kuchenauswahl gefeiert. An verschiedenen Orten im Hessenpark standen schön geschmückte Kaffeetafeln, an denen sich Besuchende niederlassen konnten. Kuchenstationen waren an mehreren Orten zu finden: In der Bäckerei auf dem Marktplatz standen Blechkuchen und regionale Backwaren zur Auswahl. Am Backhaus aus Probbach gab es im Rahmen der historischen Hausfrauenarbeit kleine Kostproben. Und im Fruchtspeicher aus Trendelburg wartete ein großer Kuchenverkaufsstand mit zwei Ausgabestellen auf Kundschaft. Hier standen die 50 Kuchen zum Verkauf, die der Veranstaltung ihren Namen gegeben haben.
Nach einem ereignisreichen Sommer mit jeder Menge Ferienprogramm war ab dem 1. September die neue Dauerausstellung „Einblicke – unser Freilichtmuseum Hessenpark“ eröffnet, die der Hessenpark sich selbst und seinen Museumsgästen zum Geburtstag geschenkt hat. Wer entscheidet, welche Häuser im Freilichtmuseum aufgebaut werden und wie kommen sie dahin? Welche Geheimtipps zum Museumsbesuch gibt es? Und was machen die Menschen, die im Freilichtmuseum arbeiten, eigentlich genau? Antwort auf diese und viele andere Fragen rund um den Hessenpark finden sich im Haus aus Gemünden (Wohra).
Am 19. September, dem offiziellen Gründungstag des Museums, fand die akademische Geburtstagsfeier im Fruchtspeicher aus Trendelburg statt. Eingeladen war die erweiterte Hessenpark-Familie inklusive Aufsichtsrat, Beirat, Förderkreisvorstand und Belegschaft. Dazu kamen Glückwunschbotschaften von nah und fern, unter anderem von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Schriftsteller Stephan Thome, Schauspieler Ulrich Tukur, Ministerpräsident Boris Rhein und dem Dalai Lama, der das Freilichtmuseum im Jahr 2007 besucht hatte. Nach der Feier fand im Hessenpark die Tagung der Fachgruppe Freilichtmuseen im Deutschen Museumsbund statt. Das Thema in diesem Jahr war die Rolle von Freilichtmuseen in der Museumslandschaft. Dabei stellten sich die Teilnehmenden die Leitfrage: Was sind unsere Stärken und wie können wir sie nutzen? Anhand verschiedener Themenvorträge, Workshops und Führungen wurden Möglichkeiten und Chancen analysiert und diskutiert.
Einen Monat später folgte der nächste Höhepunkt: Anderthalb Jahre nach Drehbeginn wurde am 20. Oktober der Hessenpark-Tatort „Murot und das 1000-jährige Reich“ im Ersten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. 12 Drehtage haben 2023 im Freilichtmuseum stattgefunden, der Hessenpark spielt also neben Ulrich Tukur und Barbara Philipp eine wichtige Rolle. Wer den Krimi noch nicht gesehen hat, findet ihn noch bis zum 21. April 2025 in der ARD-Mediathek.
Im November und Dezember haben der Adventsmarkt und der Rewe-Weihnachtsmarkt zum letzten Mal in der bekannten Form stattgefunden. Für 2025 arbeitet das Hessenpark-Team an einem neuen Konzept zur Adventszeit. Das Museum soll dabei noch mehr als bisher in Szene gesetzt werden: Festlich geschmückte Häuser aus verschiedenen Epochen, regionale Weihnachtsbräuche, Musik in den Kirchen, kulinarische Köstlichkeiten und ein ausgewähltes Angebot an Kunsthandwerk werden auch in Zukunft für eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit sorgen. Bis es so weit ist, gibt es aber noch andere Feste zu feiern: Nach dem Museumsgeburtstag feiert im Jahr 2025 der Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark e.V. sein 50. Jubiläum.
Museumsleiter Jens Scheller und sein Team blicken zufrieden auf das Jubiläumsjahr 2024. „Seit 50 Jahren sind wir ein wichtiger Teil der Kulturregion Rhein-Main und bieten Erlebnisse, die sonst nur schwer zu finden sind. Wie gut das ankommt, zeigen unsere konstant sehr guten Gästezahlen.“ Besuchsgründe wird es auch 2025 viele geben. Neben dem Förderkreisjubiläum stehen einige spannende Eröffnungen auf dem Programm. Und auch der Veranstaltungskalender ist wieder gut gefüllt. Bis zum Saisonstart am 1. März 2025 hat das Freilichtmuseum samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet und bietet ein kleines, aber feines Winterprogramm.
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